Die Sonderausstellung „1000 Jahre Mering in 10 Objekten“ in den Räumen der Firma Ludwig Leuchten ist die vorletzte Aktion im Rahmen der Feierlichkeiten. Sie öffnet noch einen Sonntag im Dezember und im Januar
Sechs Monate lang feierte die Marktgemeinde Mering mit ihren Bürgern das 1000-jährige Bestehen. Die Feierlichkeiten starteten mit der Vorstellung des 3D-Films Mering von Günter und Verena Peschke im Trachtenheim am 13. Mai. Als letztes Ereignis steht noch die Publikation der Meringer Chronik am 18. November um 17 Uhr im Gasthaus zum Andechser auf dem Programm. Bei der Eröffnung der Sonderausstellung „1000 Jahre Mering in 10 Objekten“ konnten sich Interessierte drei Stunden lang einen Überblick verschaffen, was zwischen 1021 und 2021 in Mering, aber auch in Deutschland und anderen Staaten Europas und der Welt geschah. Viele Besucher nahmen auch die nochmalige Möglichkeit wahr, sich den gelungenen 3-D-Film über Mering im Vorführraum anzusehen.
Für die Sonderausstellung hatte der Leiter des Heimatvereins Joachim Pagel mit seinem engagierten Team eine großartige Arbeit geleistet. In zehn Stationen fasste er die wichtigsten Ereignisse Merings mit einer gelben Zeitleiste zusammen, die in Deutschland, Europa und sogar auf anderen Kontinenten mit einer grauen. Dazwischen befindet sich je ein wichtiges Exponat aus diesem Jahrhundert mit einer längeren Erläuterung. „Da für Mering nicht so viele schriftliche Aufzeichnungen existieren, habe ich hier manchmal zwei Jahrhunderte zusammengefasst“, erklärte Pagel. Die dargestellten Objekte oder Fotographien stammen nicht alle aus dem Museum, erwähnte er. Erst wenn ein Brandschutzkonzept erstellt und abgenommen ist, kann das Museum in den Räumlichkeiten der Firma Ludwig Leuchten neu eingerichtet werden. Wann dies der Fall ist, steht noch nicht fest. Pagel dankte seinem Stellvertreter Anton Schlickenrieder für seine Ideen und die vielen Stunden beim Aufbau. Die Beleuchtung hatte Helmut Schuster eingerichtet und auch die Modellbahnfreunde Merings hatten mitangepackt. „Die Auswahl der wichtigsten Ereignisse ist subjektiv und ermöglicht einen Schweinsgalopp durch die Geschichte von 1000 Jahren“, verriet Joachim Pagel. Die Ausstellung soll bereits einen Vorgeschmack auf die künftige Einrichtung des neuen Heimatmuseums geben. „Wir wollen Geschichte mit neuen Medien erzählen und die wichtigsten Informationen wiedergeben“, so Pagel. Er würde sich freuen, wenn er den ein oder anderen, der nach der Ausstellung begeistert heimgehe, künftig als Mitglied im Heimatverein begrüßen könnte. Der Mitgliedsbeitrag beträgt nur 15 Euro im Jahr.
Erster Bürgermeister Florian Mayer dankte dem Organisationsteam und da vor allem Joachim Pagel und Anton Schlickenrieder, dass sie diese Mammutaufnahme der Sonderausstellung übernahmen. „Ende des Jahres 2020 musste das Heimatmuseum schließen und wir wollten schnell neue Räume finden. Es war die Idee von Andreas Schelle, dass die Räume von Ludwig Leuchten durch die Nischen und die Beleuchtung gut geeignet sind“, erklärte er. Er dankte auch dem Marktgemeinderat, die Beschlüsse für das neue Heimatmuseum mitgetragen zu haben. Den beiden jüngsten Mitgliedern des Heimatvereins, Günter und Verena Peschke, sprach er seinen Dank für die Beteiligung an den Malerarbeiten und die Überlassung der großen Leinwand und des Beamers an den Heimatverein aus. Die Eröffnung der Ausstellung am Volkstrauertag sei ein Anlass, über die eigene Geschichte nachzudenken und die Zukunft besser zu gestalten. „Geschichte lehrt die Menschen, dass ihnen die Geschichte nichts lehrt, sagte bereits Mahatma Gandhi“, so Florian Mayer.
Das erste Objekt ist die Schenkungsurkunde Kaiser Heinrichs II vom 14. November 1021, die er bei seinem Aufenthalt in Mering ausstellte und die somit Merings erste urkundliche Erwähnung darstellt. Die Besucher sehen außerdem etwa 1000 Jahre alte Hufeisen, eine Lanzenspitze und zwei Schwertklingen aus dem Hochmittelalter, Reste eines Brunnenschachtes aus dem 14. Jahrhundert und ein wunderschönes Werk aus Lindenholz von Lorenz Luidl im 17. Jahrhundert angefertigt mit dem Titel „Gottvater“. Neu erwarb der Heimatverein einen Kupferstich des Meringer Schlosses von Michael Wening aus dem Jahr 1701, der ihn zwei Jahre vor dessen Zerstörung im Spanischen Erbfolgekrieg anfertigte. Außergewöhnlich für einen Ort von nur 2200 Einwohnern ist das zehnte Objekt, der „Meringer Anzeiger“, der mit einer Pause zwischen den Kriegsjahren 1941 bis 1949 von 1896 bis 1974 erschien.
Im Gästebuch konnten die Besucher ihre Meinung zur Sonderausstellung eintragen. „Schön, die Entstehung des Marktes Mering so vermittelt zu bekommen“, schrieb Michael Dudella. Angela Bonhag sah die Ausstellung als einen guten Start und freut sich auf das neue Konzept des Heimatmuseums. Samara Erhard dankte allen, die für den Fortbestand des Museums gesorgt haben und die Geschichte auf so eine anschauliche Weise erklären. Sie freue sich schon auf ihren nächsten Besuch, ergänzte sie. Auch der Heimatforscher und -autor Franz Knittel war bei der Eröffnung der Ausstellung anwesend.
Info:
Die Sonderausstellung in der Frühlingstraße 15 ist noch zweimal geöffnet. Am 04.12.2022 und am 08.01.2023 können sich Interessierte von 14 bis 17 Uhr über die 1000jährige Geschichte Merings, Deutschlands und der Welt an 10 Stationen informieren.