Das 732 Seiten umfassende Werk „1000 Jahre Mering 1021 bis 2021“ enthält 11 Kapitel und 124 Beiträge von 37 Autoren. Die Bearbeitungszeit betrug 7 Jahre
Am 18. November wurde von Bürgermeister Florian A. Mayer im Gasthaus Andechser unter Anwesenheit des Herausgebers Martin Kluger vom Context Verlag, der Projektbetreuerin Frau Candida Sisto, des wissenschaftlichen Beraters Dr. Stefan Breit und der Autoren und Autorinnen die umfassende Ortschronik vorgestellt. Offizieller Erscheinungstermin ist der 14. November 2021. Als Ehrengäste waren Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko, stellvertretende Landrätin Silvia Rinderhagen, Altbürgermeister Hans-Dieter Kandler und Pfarrer Florian Markter gekommen. Auch die Leiterin der Bücherei Mering, Christine Hieke und Leiterin der Buchhandlung Platzbecker, Heike Finger waren dabei. Künftig wird in der Bücherei ein Exemplar für die Öffentlichkeit stehen, ab 19. November ist das kostbare Werk zum Preis von 79 Euro in der Buchhandlung Platzbecker und im Rathaus erhältlich. Marietta Baumüller und ihr Team reichte den Gästen nach der Vorstellung eine bayerische Brotzeit und frisches Festbier vom Fass. Es war das letzte Event der Feierlichkeiten „1000 Jahre Mering“.
Den ersten Beschluss für eine umfassende Ortschronik fasste der Marktgemeinderat am 30. Juli 2015. Aufgrund von Ungereimtheiten und vieler ehrenamtlicher Autoren zog sich die Bearbeitungszeit in die Länge, so dass sie letztendlich mehr als 7 Jahre betrug. „Die Meringer Ortschronik soll dem engagierten Initiator Dr. Johann Weber, der inzwischen verstorben ist, gewidmet sein“, verriet Erster Bürgermeister Florian Mayer. Großen Dank sprach er auch Franz Knittel mit seinem umfassenden Archiv aus, das für die Chronik eine große Hilfe darstellte. Für die Überlassung seiner Postkartensammlung dankte er Franz Marsek, der Friedberger Allgemeinen für die umfassende Berichterstattung. Der Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko sprach in seinem Grußwort ein Dankeschön und einen Glückwunsch aus. Er überbrachte auch die Grüße der Landtagspräsidentin Ilse Aigner, die nach dem Festabend, zu dem sie als Festrednerin eingeladen war, ganz begeistert von der „starken Gemeinde Mering“ war. „Sie hatten ein wunderbares Festjahr, bei dem für jeden etwas dabei war“, sagte Tomaschko. Er sah die neue Chronik als wichtige Quelle im Spannungsfeld zwischen Alt- und Neubürgern an. Darin würde der Markt Mering als auch die Heimat beschrieben, meinte er. „Heimatgeschichte und die Erfahrungen sind für Kinder und Jugendliche sehr wichtig und das Ergebnis wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten sichtbar werden“, verriet Tomaschko. Danach fand ein Gespräch zwischen Bürgermeister, Verlagsleiter, dem wissenschaftlichen Berater, Autorin Angela Bonhag und Autor Anton Schlickenrieder statt, moderiert von der Projektleiterin Frau Candida Sisto. Bürgermeister Florian Mayer sagte, dass er sich über das erste umfassende Werk über Mering freue, das im Archiv auch in digitaler Form vorhanden sei. Geschichte müsse niedergeschrieben werden, um daraus zu lernen, erklärte er. Verlagsleiter Martin Kluger bezeichnete die Chronik als einen Wissensspeicher mit großem Nutzen. Man sollte sie nicht von vorne nach hinten lesen, sondern sich nach Gebieten informieren. „Mering hat eine außergewöhnlich reiche Geschichte“, fügte er hinzu. Der wissenschaftliche Berater Stefan Breit informierte über die Kapitel der Chronik. Sie enthält die Geschichte der Ortsteile St. Afra, Meringerzell, Reifersbrunn und Baierberg, beschreibt wichtige Denkmäler und die Säulen der Infrastruktur, Schulen und Kindergärten, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Vereine, politischen Parteien, Partnerstädte, den Künstler Luidl, die Flurnamen und befasst sich mit dem Namen Merings. Sehr wichtig war ihm, dass alle Aussagen mit Quellen belegt sind, teilweise seien es 100 Zitate pro Kapitel. Den größten Anteil der Chronik, nämlich 200 Seiten, schrieb Anton Schlickenrieder über die mehr als 100 Vereine. Er nannte als eine der wichtigsten Quellen den Meringer Anzeiger, der bis 1974 erschien. Als letzte Interviewpartnerin kam Angela Bonhag zur Sprache, die als Kirchenrestauratorin und Kirchenführerin das Kapitel „Kirchen“ übernommen hatte. Sie erwähnte, dass die Kirchen nicht nur viele Kunstwerke enthalten, die auch für Auswärtige interessant seien wie der Meringer Himmel am Deckengemälde der Pfarrkirche St. Michael oder der Hochaltar von St. Franziskus. „Die Steinbauten waren im Krieg ein Schutz für die Menschen. Sie förderten auch den sozialen Zusammenhalt, wie sich 1952 beim Bau von Maria Himmelfahrt in St. Afra zeigte“, so Bonhag. Martin Kluger erwähnte, dass auf seinen Wunsch noch zwei Kapitel eingebaut wurden, über den Bombenangriff auf Mering und über den Bürgerverein. Als Frau Candida Sisto den Bürgermeister Florian Mayer fragte, ob er ein Vorbild aus der Chronik habe, waren es für ihn gleich drei. Imiza, durch deren Heirat Welf II. den Königshof von Mering erwarb, die im vorigen Jahr verstorbene Ehrenbürgerin Ellen Kratzer und der Kaminkehrermeister Josef Pechler, der drei für einen Bürgermeister wichtige Eigenschaften hatte: er kannte Mering sehr genau, war stets lustig und gut gelaunt und im Ort sehr beliebt.
Fotos: © Bernhard Weizenegger
Bericht: © Heike Scherer