Nach drei Jahren Pause konnten wieder die Böllerschützen und die Kolpingkapelle die Meringer Bürger ins neue Jahr begleiten. Der größte Wunsch der Vorsitzenden und des Bürgermeisters ist der Frieden in Europa.
Als ob es eine Belohnung für die dreijährige Wartezeit war, konnte der Start ins Jahr 2023 bei unerwartet schönem Wetter erfolgen. Die Böllerschützen begrüßten das neue Jahr mit dreifachem Salut, die Kolpingkapelle spielte mehrere Stücke und Merings erster Bürgermeister Florian Mayer hielt seine allererste Neujahrsansprache. Er freute sich über das zahlreiche Erscheinen seiner Bürger und wünschte ihnen ein frohes, erfolgreiches und gesundes neues Jahr mit vielen schönen Begegnungen.
Florian Mayer erwähnte, dass das Jahr mit unschönen Ereignissen zu Ende gegangen sei. „In Mering gab es noch etliche Todesfälle, aber auch der Fußballer Pele und der frühere Papst Benedikt sind gestorben. Ich konnte den Papst 2006 bei einer Reise nach Rom selbst erleben“, sagte er. Es wäre das erste Mal nach 1000 Jahren, dass es einen deutschen Papst gab und wenn man die Meringer Ortschronik betrachtet, sehe man, wieviel in so einem Zeitraum passieren könne, fügte Mayer hinzu. Er wundere sich, warum so viele Menschen trotz Vollbeschäftigung ausgewandert seien. Von einem Auswanderer habe er erfahren, dass in Deutschland Arbeit normal wäre und nicht so geschätzt würde wie in anderen Ländern. „Aber wenn wir in andere Länder wie in die USA blicken, wo Häuser wie Pappe zusammenfallen, können wir erst die deutsche Wertarbeit schätzen“, merkte Florian Mayer an. Was Mering anbelangt, gäbe es noch immer ein tolles Zentrum. Leider hätten zum Ende des Jahres die Geschäfte Bösl und Oh Là Là aufgehört. Er forderte die Bürger auf, sich nicht nur hier in den Geschäften beraten zu lassen, sondern auch die Dienstleistungen schätzen zu wissen und in Anspruch zu nehmen.
Die Gemeinde könne stolz sein, was sie im alten Jahr für die Horte und die offene Ganztagesschule getan habe und könne sich mit der Sanierung der Freisportanlage auf ein Projekt freuen, bei dem Steuergelder sinnvoll eingesetzt wurden, fügte er hinzu. Zuletzt richtete er den Wunsch an die Zuhörer, Verantwortung zu übernehmen und sich über ein freies Land mit einer Demokratie zu freuen. Hierfür bekam er großen Beifall. Der zweite Wunsch des Bürgermeisters war ein weltweites friedvolles Miteinander.
Vorsitzender Klaus-Dieter Ruf freute sich, dass die Kolpingkapelle nicht nur am Marktplatz spielen, sondern anschließend auch die Bürger, die sie gebucht hatten, besuchen konnte. Er animierte die Zuhörer, sich gerne schon jetzt für das nächste Jahr auf der Homepage anzumelden. Unter Leitung von Philipp Kufner spielten die Musiker zuletzt die von Ludwig Ortlieb gesponserte Komposition „Ein musikalisches Jahrhundert“, die den Besuchern sehr gefiel.
Rund 150 Bürger waren bei Temperaturen von 13 Grad und Sonnenschein zum Marktplatz gekommen. Es wäre wärmer als beim ersten Tag der Operngala, schmunzelte Dirigent Philipp Kufner. Sarah Schneider wohnt erst seit Juli 2022 in Mering und fühlt sich in der Marktgemeinde mit netten Geschäften und ausreichend Ärzten sehr wohl. „Mir gefällt es hier sehr gut, weil sich der Ort auch gut zum Joggen eignet“, verriet sie. Mit Freunden verbrachte sie den Silvesterabend. Michael Menhart hatte dagegen im Restaurant Schlosserwirt mit einem leckeren 6-Gänge-Menü ins neue Jahr gefeiert.
Bericht: Heike Scherer