Höhepunkte des Besuches der französischen Freunde war der fünfstündige Festabend und die Einweihung der neuen Brücke der Freundschaft. Das Programm für den Gegenbesuch im Herbst steht schon weitgehend fest.
Mering feierte seine 50-jährige Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt Ambérieu-en-Bugey mit 50 französischen Gästen und vielen Ehrengästen aus der Region. Am 10. Juni 1973 wurde sie von den Bürgermeistern Josef Heinrich und Antoine Buy ins Leben gerufen. Erster Bürgermeister Mayer hatte gemeinsam mit dem neuen Komiteevorsitzenden Jochen Hartmann, seiner Vorzimmerdame Susanne Ortner und vielen Vereinen seit Dezember 2022 eifrig geplant und die Vorbereitungen waren ihre Mühe wert gewesen. Voller Eindrücke und in Erinnerung an schöne Momente mit den deutschen Freunden reiste die etwa 50-köpfige Gruppe wieder in die Heimat zurück. Als sie in den Bus einstiegen, rollte bei den Meringern so manche Träne. Aber lange dauert es nicht bis zum Wiedersehen. Schon in fünf Monaten reisen sie nach Ambérieu-en-Buguey. Der Tischtennisverein sieht sich sogar schon im Mai wieder.
Für den Ersten Bürgermeister Florian Mayer war es der erste offizielle Empfang einer französischen Delegation. Die Gastfreundschaft in Frankreich durfte er bereits als stellvertretender Bürgermeister zweimal erleben und freut sich schon außerordentlich auf den Besuch im September. Die Gäste aus Frankreich waren erstaunt, wie offen und warmherzig der neue Rathauschef auf sie zuging und immer wieder fragte, ob sie sich wohlfühlten.
Am Samstagnachmittag kam der Reisebus aus Ambérieu um 16 Uhr beim Heimatmuseum an, wo ein Empfang stattfand. Eine knappe Stunde Zeit verblieb zum Ausruhen und Umziehen, bis der lange Festabend in der Mehrzweckhalle begann. Die Tische waren mit Stiefmütterchen in Gläsern vom Obst- und Gartenbauverein geschmückt worden und das Team vom Schlosserwirt empfing die eintreffenden Gäste mit einem Glas Sekt und einem „Amuse gueule“ (kleine Vorspeise), während die Kolpingkapelle unter Matthias Stößlein bereits aufspielte. Das Menü des Abends hatten sich die Chefinnen Birgit Bader und Maria Bader-Krätschmer bereits im Januar ausgedacht und schon mehrmals vor dem Festabend gekocht. Die Gäste aus Frankreich, aber auch aus Mering waren von dem Menü begeistert, was sie dem Koch Bernd Malter verrieten, der nach dem Ende durch die Tischreihen lief und fragte. Es gab einen Spargelsalat, Grillbraten mit gebackenem Gemüse und Safrankartoffeln und als Dessert eine bayerische Creme mit Erdbeersauce und Minze. Der Meringer Liederkranz unterhielt mit verschiedenen Stücken unter Begleitung von Marina Osipova am E-Piano, der senegalesische Sänger Zaza animierte mit Liedern und Gitarrenbegleitung zum Mitsingen. Die Schüler des Meringer Gymnasiums überreichten ein Buch über die Städtepartnerschaft und ein Bild mit Vögeln in den Farben der deutschen und französischen Nationalflaggen. Die Schablonen für die Vögel hatten sie aus Linol selbst angefertigt und das Symbol der Vögel gewählt, weil diese für Kommunikation und Freiheit stehen und ihr Fliegen stets mit einem Ziel verbunden sei, verrieten sie. Zweite Bürgermeisterin Patricial Grimal nahm das Bild voller Freude entgegen und überbrachte ein Grußwort vom ersten Bürgermeister Daniel Fabre. Für die längste Beteiligung in der Städtepartnerschaft wurden Willi Bader (Mering) und Denise Gérard (Ambérieu) sowie Ludwig Schamberger (Mering) und Yves Dalmais (Ambérieu) geehrt. Eine Besonderheit war das deutsch-französische Ehepaar Andreas und Carine Berner, die sich beim Volleyballspiel kennen und lieben lernten und seit 20 Jahren in Mering leben. Die beiden Bürgermeister Florian Mayer und Patricial Grimal und die Komiteevorsitzenden Jochen Hartmann und Yves Dalmais hielten den Tag des Festabends anlässlich der 50-jährigen Städtepartnerschaft mit einem Eintrag im Goldenen Buch fest. Amüsant wurde es mit Stefan Nerlichs Schilderungen von seinem ersten Besuch in Ambérieu mit der Feuerwehrkapelle, die er 1985 mit dem Zug zum Bierfest unternahm.
Eine Abordnung der Feuerwehrkapelle spielte für die Franzosen und die Gastfamilien im Trachtenheim zum Weißwurstfrühstück auf, bevor sie im Heimatmuseum den 3-D-Film von Verena und Günther Peschke sahen. Dank der Schüler der 7. Klassen Christian Nawroth und Leticia Borbely, die unter Anleitung von Bianca Jarlan den französischen Text aufgenommen hatten, konnten sie die wichtigen Ereignisse in den letzten 50 Jahren in Mering verstehen, bevor sie dann ihren Tag in den Gastfamilien ausklingen ließen. Beim Festgottesdienst im Zelt auf dem Volksfest wirkte neben Diakon Tino Zanini, Pfarrer Florian Markter und der Kolpingkapelle auch Frère Louis aus Ambérieu mit. Der Trachtenverein Almarausch zeigte traditionelle Tänze, auch die Schuhplattler und die Goislschnalzer durften nicht fehlen. Ein Höhepunkt war die Einweihung der Brücke der deutsch-französischen Freundschaft im Badanger, an der das Schild über die 50-jährige Städtepartnerschaft, das Geschenk aus Ambérieu zum Jubiläum, hervorragend passen wird. Bei der Komiteesitzung am letzten Abend wurden Ideen für die nächsten Treffen ausgetauscht. Es ist an Treffen an einem dritten Ort wie Brüssel mit einer eventuellen Förderung, an eine Praktikantenbörse oder eine Fahrradtour nach Ambérieu gedacht. Besonders dankte Bürgermeister Florian Mayer der Lehrerin Bianca Jarlan für ihre Unterstützung als Übersetzerin, aber auch Gabi Huber-Litschmann, die das 26 Jahre für die vorhergehenden Bürgermeister übernommen hatte. Pionierarbeit soll der Student Benjamin Jaffre leisten, der mit der Gruppe ein zweites Mal nach Mering reiste, um seine Arbeit über die Städtepartnerschaft Mering-Ambérieu zu schreiben.