Die Kirchen und Kapellen zählen gewiss zu den geschichtsreichsten Gebäude des Marktes Mering. Während mit der katholischen Filialkirche St. Johann Baptist in Meringerzell die älteste noch erhaltene Kirche im weiteren Umkreis im Gemeindegebiet steht, wurde die Mariä Himmelfahrts-Kirche in St. Afra erst 1954 gebaut. Einige der Kirchen und Kapellen, wie unter anderem die Pfarrkirche St. Michael, wurden im Laufe der Zeit bereits vollständig oder in Teilen abgebrochen und neu aufgebaut.
Regelmäßige Gottesdienste finden in der Pfarrkirche St. Michael, der evangelischen St. Johannes Kirche, den Kirchen in St. Afra und Meringerzell, sowie in der St. Franziskus Kapelle statt.
Kirchen
Pfarrkirche St. Michael, Herzog-Wilhelm-Str. 8
Die Pfarrkirche St. Michael (Kirchenpatron Erzengel Michael) wurde 1739 bis 1783 auf Grund von Teileinbrüchen nahezu komplett neu errichtet. Bereits 1823 wurde der Zwiebelturm durch die glockenförmige Turmkuppel ersetzt, für deren Herstellung achtzehn Zentner Kupfer verwendet wurden.
Ignaz Baldauf, fürstbischöflicher Augsburger Hofmaler aus Inchenhofen, entwarf 1779 das Deckenfresko, das die triumphierende und streitende Kirche zeigt. Die beiden Seitenaltäre wurden 1755 vom Weilheimer Bildhauer Franz Xaver Schmädl durch je zwei Skulpturen ergänzt. Am Abendmahlsaltar stehen die Heiligen Sebastian und Georg, die Skulpturen am Rosenkranzaltar repräsentieren die Heiligen Anna und Joachim. Der Kirchbogen, der im Mittelalter zu einem Wehrgang gehörte, die Rotmarmorplastik am nördlichen Eingang und die Madonna an der westlichen Innenwand weisen auf die gotischen Elemente hin.
St. Johannes Baptist, Am Kirchberg 2
Die katholische Filialkirche St. Johannes Baptist (erbaut im 10. Jahrhundert) mit gotischem Chor und nördlichem Turm mit Spitzhelm liegt im Gemeindeteil Meringerzell und ist die älteste Kirche im Gebiet des Marktes Mering. Ein bedeutendes Kunstwerk ist die Wandmalerei des „Jüngsten Gerichts“ an der Südseite des Langhauses, das im Zuge der Kirchensanierung (1982 – 1985) von Norbert Fischer, einem Eglinger Restaurator, freigelegt werden konnte. Der 1881 erbaute Hochaltar mit seinem Retabel, das den Kirchenpatron Johannes bei der Taufe Christus zeigt, ziert den Altarraum der Kirche.
Mariä Himmelfahrt, Marienplatz 13
Im Gemeindeteil St. Afra befindet sich die jüngste Kirche Merings, deren Bau von 1952 bis 1954 andauerte. Als Architekt fungierte Professor Michael Kurz, der in Süddeutschland bekannte Baumeister zahlreicher katholischer Kirchen. Die Einweihung der Mariä Himmelfahrt Kirche, die sich durch den Turm in Form eines Oktogons und der wuchtig wirkenden Bauweise charakterisiert, erfolgte im Mai 1954 durch den Augsburger Bischof Dr. Josef Freundorfer. 2004 wurde der, aus der Rokokozeit stammende, Stuckmarmoraltar der ehemaligen Krankenhauskapelle dort aufgestellt.
Kirche St. Kastulus, Baierberg 17
Die Dorfkirche in Baierberg mit Zwiebelturm wurde im Jahre 1681 errichtet. Namensgeber ist der Heilige Kastulus, Patron der Hirten und Bauern. Heute wird die Kirche nur noch zu speziellen Anlässen oder bei Flurumgängen zur Abhaltung von Gottesdiensten genutzt.
Evang. St.-Johannes-Kirche, Martin-Luther-Str. 1
Das evangelische Gemeindehaus mit Gemeinschafts- und Jugendräumen befindet sich in der Martin-Luther-Str. 1 und wurde 1970 errichtet. Wegen erheblicher finanzieller Schwierigkeiten mit einfachsten Mitteln gebaut, wurde bereits zwei Jahre später eine Generalsanierung erforderlich, die gleichzeitig zur Erweiterung genutzt wurde. 1973 musste der ebenfalls baufällig gewordene Dachglockenträger dem signifikant freistehenden Kirchenturm weichen. 1976 wurde die heutige, von den Gemeindemitgliedern durch viele Spendenaktionen mitfinanzierte Orgel eingeweiht.
Das Glasfenster am Taufbrunnen ist ein Geschenk der katholischen Pfarrgemeinde St. Michael, das Glaskunstwerk auf der gegenüberliegenden Seite eine Arbeit von Richard Haupt.
Kapellen
St. Franziskus, Kissinger Str. 7
In Anlehnung an die Wallfahrtskirche von Klosterlechfeld zur Abhaltung von Wallfahrten und Prozessionen wurde 1692 im Norden Merings die St.-Franziskus-Kapelle neu gebaut. Der Hochaltar, der den Hl. Benno zeigt und bereits 1712 von Johann Georg Bergmüller angefertigt wurde, stammt aus der 1812 profanierten Schlosskapelle St. Benno. Eine Darstellung der Stigmatisation des Kirchenpatrons, dem Heiligen Franziskus, befindet sich vor der Kirche.
St.-Leonhards-Kapelle, Luitpoldstr. 27
Die St.-Leonhards-Kapelle an der Luitpoldstraße, charakterisiert durch einen Dachreiter mit Zwiebelhaube, wurde im Jahre 1754 erbaut und wird heutzutage nur noch an dem, dem Leonhardstag folgenden, Samstag der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zu Ehren des Patrons, dem heiligen Leonhard (Schutzpatron der Gefangenen und Fürsprecher des Viehs, insbesondere der Pferde) hat die katholische Kirchenstiftung im Jahr 2003 den traditionellen Leonhardiritt wieder aufleben lassen.
Kapelle St. Peter und Paul, Reifersbrunn
Die, im Gemeindeteil Reifersbrunn gelegene, St. Peter u. Paul Kapelle wurde 1823 erbaut. Im Zuge von Flurumgängen oder speziellen Anlässen finden dort noch Gottesdienste statt.